Geschichte, Mission und Publikationen
Bereits um 1900 war Kürnbach für seine „altoberschwäbischen“ Bauernhäuser berühmt: große, strohgedeckte Bauernhäuser, die unter einem Dach die Wohnräume, die Küche, Ställe und Tenne vereinten. Einige Jahrzehnte später war jedoch nur noch das 1661/62 errichtete Kürnbachhaus übrig.
Das Kürnbachhaus wurde 1968 als Museum eröffnet, zunächst als Einrichtung der Stadt Bad Schussenried. Der Landkreis Biberach übernahm 1974 die Trägerschaft des Museums. Nach und nach baute der Landkreis hier weitere für Oberschwaben typische Bauwerke auf, die an ihren Originalstandorten abgebaut worden waren.
Heute finden sich im Museumsdorf knapp 40 historische Bauwerke vor allem aus dem nördlichen Oberschwaben.
Seit 1968 hat sich nicht nur gesellschaftlich viel verändert, auch die Inhalte und Aufgaben des Freilichtmuseums haben sich gewandelt – zu Beginn stand vor allem die Architekturgeschichte und die Bautechnik der Bauernhäuser im Mittelpunkt, die Geschichte der Menschen galt als weniger wichtig.
Heute verstehen wir es als unsere Aufgabe, neben der Geschichte der Gebäude auch die Geschichte der Menschen zu erzählen, die in den Häusern gelebt und gearbeitet haben. Wir vermitteln die Kultur- und Alltagsgeschichte des dörflichen Lebens in Oberschwaben. Gemeinsam mit unseren Besucher*innen richten wir den Blick dabei auch auf diejenigen, die häufig übersehen werden: Das beginnt bei den Armen und geistig Behinderten im Dorf bis hin zu den Rossknechten, die durch den Siegeszug des Traktors ihre Arbeit verloren.
Besonders wichtig ist uns, die Geschichte des oberschwäbischen Dorfes zeitgemäß zu vermitteln, wozu auch neue Themen wie die Nachkriegsjahrzehnte gehören. Auch neue Ansätze in der Vermittlung sind uns ein großes Anliegen, damit der Weg zu den Themen des Museums für noch mehr Menschen geebnet werden kann – mit partizipativen Ideen, innovativen und interdisziplinären Projekten und neuen Angeboten im Bereich Inklusion.